Kanban ist eine Methode des Lean-Managements, die zur Steuerung und Optimierung von Produktionsprozessen eingesetzt wird. Ursprünglich in der japanischen Automobilindustrie entwickelt, wird Kanban heute in verschiedenen Branchen verwendet, um Arbeitsabläufe effizienter zu gestalten und den Materialfluss zu verbessern. Das System basiert auf visuellen Hinweisen, den sogenannten Kanban-Karten, die den Fortschritt von Aufgaben und den Fluss von Materialien entlang der Produktionskette sichtbar machen.
Visualisierung: In einem Kanban-System werden Kanban-Karten verwendet, um den aktuellen Status eines Produktionsprozesses darzustellen. Diese Karten hängen oft auf einem Kanban-Board, das verschiedene Phasen eines Projekts oder einer Produktion abbildet.
Pull-System: Kanban funktioniert als Pull-System, bei dem die Produktion auf Basis der tatsächlichen Nachfrage gesteuert wird. Das bedeutet, dass neue Aufgaben oder Produktionen erst gestartet werden, wenn der Bedarf vorhanden ist, was Überproduktion und Lagerbestände minimiert.
Engpassmanagement: Durch die Visualisierung des Produktionsflusses lassen sich Engpässe oder Bottlenecks leichter erkennen. Diese können dann gezielt adressiert werden, um den Materialfluss zu optimieren.
In der Fertigungsindustrie ist Kanban ein bewährtes System zur Steuerung von Produktionsprozessen. Es ermöglicht Unternehmen, ihre Produktionsprozesse so zu gestalten, dass Material und Arbeitsschritte effizient fließen, ohne dass es zu Überproduktion oder langen Lagerzeiten kommt. Viele Fertigungsunternehmen setzen Manufacturing Execution Systems (MES) in Kombination mit Kanban ein, um Echtzeitdaten über Produktionsabläufe zu erfassen und eine optimale Steuerung zu gewährleisten. MES-Systeme bieten zusätzliche Analysen und unterstützen bei der Implementierung von Lean-Prinzipien, um die Effizienz und Produktivität kontinuierlich zu verbessern.