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Push-Steuerung - Definition, Vorteile, Nachteile & Anwendungsbereiche

Geschrieben von Symestic | Jul 7, 2024 4:57:05 PM

Was ist Push-Steuerung?

Die Push-Steuerung ist ein Produktionsansatz, bei dem die Fertigung auf Basis von Prognosen und vorab geplanten Produktionsplänen erfolgt. Materialien und Produkte werden dabei in die nächste Produktionsstufe „geschoben“, unabhängig davon, ob eine unmittelbare Nachfrage besteht. Die Steuerung ist in der Regel zentralisiert, sodass die gesamte Produktion nach einem festgelegten Plan erfolgt, der auf historischen Daten und erwarteter Nachfrage basiert.

Vorteile der Push-Steuerung

  1. Planungssicherheit
    Durch die Vorplanung bietet die Push-Steuerung ein hohes Maß an Planungssicherheit, was insbesondere in großen Produktionen hilfreich ist.

  2. Effizienz in stabilen Umgebungen
    Die Push-Steuerung eignet sich gut für Produktionsumgebungen mit stabiler Nachfrage und langen Vorlaufzeiten, da die Prognosen hier tendenziell genauer sind.

  3. Kontinuierliche Produktion
    Da jede Produktionsstufe kontinuierlich mit Materialien versorgt wird, ermöglicht die Push-Steuerung eine durchgehende Produktion und minimiert Leerlaufzeiten in stabilen Märkten.

Nachteile der Push-Steuerung

  1. Überproduktion
    Abweichungen zwischen prognostizierter und tatsächlicher Nachfrage können zu Überproduktion führen, was oft zu Ausschuss und finanziellen Verlusten führt.

  2. Hohe Lagerbestände und Lagerkosten
    Da Produkte und Materialien nach Plan und nicht nach aktueller Nachfrage gefertigt und eingelagert werden, entstehen häufig hohe Lagerbestände, die zusätzliche Lagerkosten verursachen.

  3. Flexibilitätsmangel
    Die Produktion basiert auf starren Plänen und ist daher weniger anpassungsfähig bei unerwarteten Änderungen der Nachfrage. Dies kann besonders in dynamischen Märkten zu Herausforderungen führen.

Anwendungsbereiche der Push-Steuerung

  • Massenproduktion
    Die Push-Steuerung wird häufig in der Massenproduktion angewandt, wo die Nachfrage stabil und gut prognostizierbar ist. Beispiele sind die Herstellung von Standardprodukten wie Haushaltswaren oder Lebensmittelverpackungen.

  • Produkte mit langen Vorlaufzeiten
    Geeignet für Produkte, deren Herstellung komplex und zeitaufwändig ist, wie etwa in der Automobil- oder Maschinenbauindustrie, bei denen eine genaue Planung und Kontrolle des Materialflusses unerlässlich ist.

Fazit

Die Push-Steuerung ist ein sinnvoller Ansatz für Umgebungen mit stabiler Nachfrage und langen Vorlaufzeiten. Sie bietet Planungssicherheit und ermöglicht eine kontinuierliche Produktion. Gleichzeitig besteht jedoch das Risiko von Überproduktion und hohen Lagerkosten, wenn die tatsächliche Nachfrage stark von den Prognosen abweicht. In dynamischen und unvorhersehbaren Märkten könnte eine Pull-Steuerung oder eine hybride Lösung flexibler sein.