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Was ist ein guter OEE Wert? Definition, Benchmarking und Optimierung

Was ist ein guter OEE Wert? Definition, Benchmarking und Optimierung

OEE Einführung

Der OEE-Wert (Overall Equipment Effectiveness) ist ein entscheidender Indikator für die Effizienz und Produktivität in der Fertigung. Unternehmen, die ihre Produktion optimieren und wettbewerbsfähig bleiben möchten, setzen auf OEE, um Schwachstellen im Produktionsprozess aufzudecken und kontinuierliche Verbesserungen voranzutreiben. Doch was genau macht einen guten OEE-Wert aus?

In diesem Artikel werden wir untersuchen, wie ein guter OEE-Wert definiert wird, wie er berechnet werden kann und welche Schritte zur Optimierung Ihrer Produktionsleistung führen. Dieser Leitfaden richtet sich sowohl an Einsteiger als auch an erfahrene Fachleute, die ihre Produktionskennzahlen auf das nächste Level heben möchten.

Ein guter OEE-Wert ist der Schlüssel zur Identifizierung und Beseitigung von Ineffizienzen. Indem Sie die Verfügbarkeit, Leistung und Qualität Ihrer Anlagen kontinuierlich überwachen und verbessern, können Sie erhebliche Kosten einsparen und Ihre Gesamtanlageneffektivität nachhaltig steigern. Im Folgenden erfahren Sie, welche Benchmarks in der Industrie als gute OEE-Werte gelten und wie Sie Ihre eigenen Werte entsprechend optimieren können. 

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Was ist der OEE-Wert?

Der OEE-Wert (Overall Equipment Effectiveness) ist eine der wichtigsten Kennzahlen zur Messung der Effizienz von Produktionsanlagen. Er bietet einen umfassenden Überblick über die tatsächliche Produktivität im Vergleich zum idealen Betrieb, indem er drei wesentliche Faktoren berücksichtigt: Verfügbarkeit, Leistung und Qualität. Durch die Kombination dieser Faktoren ermöglicht der OEE-Wert eine präzise Beurteilung der Effektivität einer Produktionslinie oder einer Maschine und zeigt gleichzeitig auf, wo Verbesserungspotenzial besteht.

  1. Verfügbarkeit

    Die Verfügbarkeit misst, wie oft eine Maschine oder Anlage tatsächlich produktiv ist, verglichen mit der geplanten Produktionszeit. Stillstände aufgrund von Wartungen, Umrüstungen oder unerwarteten Störungen reduzieren die Verfügbarkeit und wirken sich negativ auf den OEE-Wert aus. Ein hoher Verfügbarkeitswert zeigt an, dass die Maschinen zuverlässig laufen und Ausfallzeiten minimiert wurden.

  2. Leistung

    Die Leistung bezieht sich auf die Geschwindigkeit, mit der die Produktion im Vergleich zur maximal möglichen Produktionsrate erfolgt. Leistungseinbußen können durch technische Probleme, suboptimale Produktionsgeschwindigkeit oder ineffiziente Prozesse verursacht werden. Ein hoher Leistungswert bedeutet, dass die Produktion nahe an ihrer maximalen Kapazität arbeitet.

  3. Qualität

    Die Qualität misst den Anteil der produzierten Einheiten, die den Qualitätsstandards entsprechen, im Vergleich zur Gesamtproduktion. Ausschuss und Nacharbeit reduzieren den Qualitätswert und damit auch den OEE-Wert. Ein hoher Qualitätswert zeigt, dass der Großteil der Produktion ohne Fehler oder Mängel erfolgt.

Berechnung des OEE-Werts

Der OEE-Wert wird berechnet, indem die drei Faktoren miteinander multipliziert werden:

OEE = Verfügbarkeit * Leistung * Qualität

Beispielsweise könnte ein Unternehmen einen OEE-Wert von 85% anstreben, was in vielen Branchen als sehr gut gilt. Dieser Wert bedeutet, dass die Produktion effizient, schnell und mit hoher Qualität erfolgt. Ein OEE-Wert von 100% wäre theoretisch perfekt, was jedoch in der Praxis kaum erreichbar ist.

Der OEE-Wert ist ein unverzichtbares Werkzeug für Unternehmen, die ihre Produktionsleistung kontinuierlich verbessern möchten. Indem alle Aspekte der Produktion in einer einzigen Kennzahl zusammengefasst werden, liefert der OEE-Wert klare Einblicke in die Effizienz und weist den Weg zu gezielten Optimierungsmaßnahmen.
 
Schauen Sie sich hierzu auch unser kurzes Video an:
 
 

Wie wird ein guter OEE-Wert definiert?

Die Definition eines „guten“ OEE-Werts variiert je nach Branche, Produktionsumgebung und den spezifischen Zielen eines Unternehmens. Generell lässt sich sagen, dass ein OEE-Wert als gut gilt, wenn er zeigt, dass die Produktionsprozesse effizient, stabil und mit hoher Qualität ablaufen. Doch wie lässt sich ein solcher Wert konkret festlegen?

Benchmarking: Was gilt als guter OEE-Wert?

Ein Benchmark für einen guten OEE-Wert liegt typischerweise bei 85%. Dieser Wert wird oft als Zielmarke angesehen, weil er einen soliden Mittelweg darstellt, der hohe Effizienz ohne unrealistische Perfektionsansprüche ermöglicht. Ein OEE-Wert von 100% würde bedeuten, dass die Produktion ohne jegliche Verluste bei Verfügbarkeit, Leistung und Qualität läuft – ein theoretisch erstrebenswerter, aber praktisch kaum erreichbarer Wert.

  • 60-70% OEE

    In vielen Industrien gilt dieser Bereich als durchschnittlich. Unternehmen mit einem OEE in diesem Bereich haben oft noch signifikante Potenziale zur Prozessoptimierung, insbesondere in Bezug auf Ausfallzeiten und Effizienz.
      
  • 70-85% OEE

    Dieser Bereich wird als gut angesehen und zeigt, dass das Unternehmen weitgehend effizient arbeitet, aber möglicherweise noch kleine Verbesserungspotenziale bestehen.
      
  • Über 85% OEE

    Ein Wert in diesem Bereich ist exzellent und zeigt, dass die Produktionsprozesse sehr gut aufeinander abgestimmt sind, mit minimalen Verlusten.

Branchenspezifische OEE-Unterschiede

Es ist wichtig zu beachten, dass die Anforderungen und damit auch die Definition eines guten OEE-Werts je nach Branche stark variieren können. In der Automobilindustrie beispielsweise könnten höhere OEE-Werte erforderlich sein, da die Produktionsprozesse sehr stark optimiert sind und hohe Effizienz erwartet wird. In weniger automatisierten Branchen könnten hingegen niedrigere OEE-Werte als akzeptabel gelten, da die Prozesse variabler und anfälliger für manuelle Eingriffe sind.

Branche Typischer OEE-Wert Begründung
Automobilindustrie 85-95% Hohe Anforderungen an Effizienz und Qualität, stark automatisierte Prozesse.
Elektronikfertigung 80-90% Präzise und schnelle Fertigung, hohes Maß an Automatisierung.
Lebensmittel- und Getränkeindustrie 70-85% Flexibilität und häufige Umstellungen, Qualität im Fokus.
Pharmazeutische Industrie 65-80% Strenge Qualitäts- und Compliance-Anforderungen.
Textilindustrie 60-75% Weniger automatisierte, manuelle Prozesse; Flexibilität im Vordergrund.
Bauindustrie 50-70% Projektbasierte Arbeit, starke Variabilität in den Prozessen.
Kunststoffindustrie 65-85% Hohe Flexibilität und Anpassungsfähigkeit der Produktionsprozesse, entscheidend sind Automatisierung und Qualitätssicherung.
Metallindustrie 70-85% Hoher Automatisierungsgrad, insbesondere in der Automobil- und Luftfahrtindustrie, erfordert effiziente Prozesse.
Konsumgüterindustrie 60-80% OEE abhängig von Produktvielfalt und Flexibilität der Produktionslinien, häufige Produktwechsel und Verpackungsanforderungen.
Glasindustrie 65-80% Präzise Temperaturkontrollen und kontinuierliche Produktion, Optimierung der Ofennutzung und Minimierung von Ausschuss sind entscheidend.

Ziele und Erwartungen des Unternehmens

Neben Branchenbenchmarks spielt auch die individuelle Zielsetzung eines Unternehmens eine entscheidende Rolle bei der Definition eines guten OEE-Werts. Ein Unternehmen, das gerade mit der Implementierung von OEE beginnt, könnte sich zunächst auf die Erreichung eines mittleren Werts von 70-75% konzentrieren, bevor es höhere Ziele anstrebt. Im Gegensatz dazu könnten Unternehmen, die bereits sehr effizient arbeiten, spezifische Programme zur kontinuierlichen Verbesserung einführen, um den OEE-Wert noch weiter zu steigern.

Praktische Anwendung von OEE-Benchmarks

Um festzustellen, ob Ihr OEE-Wert gut ist, sollten Sie regelmäßig Vergleiche mit branchenüblichen Benchmarks anstellen und die spezifischen Ziele Ihres Unternehmens berücksichtigen. Dies ermöglicht es Ihnen, klare, erreichbare Ziele zu setzen und kontinuierlich an der Verbesserung Ihrer Produktionsprozesse zu arbeiten.


Tipps zur Berechnung eines guten OEE-Werts

Die Berechnung des OEE-Werts (Overall Equipment Effectiveness) ist der Schlüssel zur Bewertung der Effizienz Ihrer Produktionsanlagen. Ein präzise berechneter OEE-Wert hilft Ihnen dabei, Schwachstellen im Produktionsprozess zu identifizieren und gezielte Optimierungsmaßnahmen einzuleiten. Hier sind die wesentlichen Schritte und Tipps zur Berechnung eines aussagekräftigen OEE-Werts.

  1. Verfügbarkeit berechnen

    Die Verfügbarkeit zeigt, wie viel Zeit Ihre Anlage tatsächlich produktiv ist, im Vergleich zur geplanten Produktionszeit. Um die Verfügbarkeit zu berechnen, verwenden Sie die folgende Formel:

    Verfügbarkeit = Betriebszeit \ Geplante Produktionszeit *100

    Tipp: Achten Sie darauf, alle Ausfallzeiten, einschließlich geplanter Wartungen und unerwarteter Störungen, genau zu dokumentieren. Eine lückenlose Erfassung dieser Zeiten ist entscheidend, um die Verfügbarkeit präzise zu berechnen.

  2. Leistung berechnen

    Die Leistung misst die Effizienz der Produktion im Vergleich zur maximal möglichen Produktionsgeschwindigkeit. Die Formel zur Berechnung der Leistung lautet:

    Leistung = Tatsächliche Produktionsrate \ Maximale Produktionsrate *100

    Tipp: Überprüfen Sie regelmäßig, ob die maximale Produktionsrate realistisch ist und der aktuellen Produktionsumgebung entspricht. Eine zu hoch angesetzte Rate kann die Leistungsbewertung verfälschen.

  3. Qualität berechnen

    Die Qualität gibt den Anteil der fehlerfreien Produkte an, die den Qualitätsstandards entsprechen. Die Berechnungsformel ist:

    Qualität = Gutteile \ Gesamtproduktion *100

    Tipp: Stellen Sie sicher, dass alle fehlerhaften Produkte und Nacharbeiten korrekt erfasst werden. Eine genaue Dokumentation der Qualität ist entscheidend für die Validität des OEE-Werts.

  4. OEE-Wert berechnen

    Nach der Berechnung der einzelnen Komponenten können Sie den OEE-Wert durch Multiplikation der Verfügbarkeit, Leistung und Qualität ermitteln:

    OEE = Verfügbarkeit * Leistung * Qualität

    Tipp: Um den OEE-Wert als zuverlässiges Management-Tool zu nutzen, sollten Sie die Berechnung regelmäßig durchführen und die Ergebnisse über die Zeit hinweg vergleichen. Dies hilft Ihnen, Trends zu erkennen und langfristige Verbesserungen zu planen.

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Nutzen Sie in eine Software, die sich nahtlos in Ihre bestehenden Systeme integrieren lässt und Ihnen detaillierte Einblicke in die einzelnen Komponenten des OEE-Werts bietet. Mehr dazu finden Sie hier: Produktionskennzahlen.

Zusammenfassung
Eine präzise Berechnung des OEE-Werts ist unerlässlich, um die Effizienz Ihrer Produktion zu bewerten und zu verbessern. Durch die genaue Erfassung von Verfügbarkeit, Leistung und Qualität können Sie Schwachstellen identifizieren und gezielte Maßnahmen zur Optimierung Ihrer Produktionsprozesse einleiten.


Häufige Fehler bei der OEE-Berechnung vermeiden

Die Berechnung des OEE-Werts (Overall Equipment Effectiveness) ist ein mächtiges Instrument zur Optimierung von Produktionsprozessen. Allerdings können Fehler bei der Berechnung zu verfälschten Ergebnissen führen, die die Entscheidungsfindung beeinträchtigen und möglicherweise ineffiziente Prozesse weiter verstärken. Hier sind einige der häufigsten Fehler bei der OEE-Berechnung und wie Sie diese vermeiden können.

  1. Unvollständige oder inkorrekte Datenerfassung

    Ein häufiger Fehler besteht darin, dass die für die OEE-Berechnung benötigten Daten nicht vollständig oder ungenau erfasst werden. Dazu gehören ungenaue Aufzeichnungen von Ausfallzeiten, fehlende Daten zu Produktionsgeschwindigkeit oder ungenaue Zählung von Gut- und Ausschussteilen.

    Tipp: Implementieren Sie ein robustes Datenerfassungssystem, das alle relevanten Produktionsdaten in Echtzeit erfasst. Automatisierte Systeme können menschliche Fehler minimieren und sorgen dafür, dass alle notwendigen Daten für eine korrekte OEE-Berechnung vorliegen.

  2. Vernachlässigung kleiner Stillstände

    Oft werden kurze, unregelmäßige Stillstände nicht erfasst oder ignoriert, da sie als unbedeutend angesehen werden. Diese „kleinen Verluste“ summieren sich jedoch und können den OEE-Wert erheblich beeinflussen.

    Tipp: Achten Sie darauf, alle Stillstände, unabhängig von ihrer Dauer, zu erfassen. Moderne OEE-Software kann auch kurze Unterbrechungen automatisch registrieren und so eine genauere Berechnung ermöglichen.

  3. Falsche Referenzwerte für die Leistung

    Ein weiterer häufiger Fehler ist die Verwendung unrealistischer oder veralteter Referenzwerte für die maximale Produktionsleistung. Dies kann zu einer verzerrten Leistungsmessung führen, die den OEE-Wert entweder künstlich erhöht oder senkt.

    Tipp: Überprüfen und aktualisieren Sie regelmäßig die Referenzwerte für Ihre Produktionsgeschwindigkeit, um sicherzustellen, dass sie den aktuellen Bedingungen und der tatsächlichen Kapazität Ihrer Maschinen entsprechen.

  4. Ausschuss und Nacharbeit nicht korrekt erfassen

    Die Qualität ist ein wesentlicher Bestandteil des OEE-Werts, und Fehler bei der Erfassung von Ausschuss und Nacharbeit können zu einer erheblichen Verzerrung der Ergebnisse führen. Dies kann dazu führen, dass Qualitätsprobleme übersehen werden.

    Tipp: Stellen Sie sicher, dass alle fehlerhaften Produkte und die daraus resultierenden Nacharbeiten genau dokumentiert werden. Eine detaillierte Erfassung ermöglicht eine korrekte Bewertung des Qualitätsfaktors im OEE.

  5. Fehlinterpretation des OEE-Werts

    Selbst bei einer korrekten Berechnung besteht die Gefahr, den OEE-Wert falsch zu interpretieren, insbesondere wenn er isoliert betrachtet wird. Ein hoher OEE-Wert bedeutet nicht automatisch, dass keine Verbesserungen mehr möglich sind, und ein niedriger Wert weist nicht zwangsläufig auf schlechte Gesamtleistung hin.

    Tipp: Nutzen Sie den OEE-Wert als Teil eines umfassenderen Produktionsüberwachungssystems und berücksichtigen Sie immer auch die spezifischen Bedingungen und Ziele Ihres Unternehmens. Eine ganzheitliche Betrachtung führt zu besseren Entscheidungen und einer realistischen Bewertung der Produktionsleistung.

Zusammenfassung
Die Vermeidung dieser häufigen Fehler bei der OEE-Berechnung ist entscheidend für eine genaue und nützliche Analyse der Produktionsprozesse. Durch die Implementierung sorgfältiger Datenerfassungs- und Analyseverfahren können Sie sicherstellen, dass der OEE-Wert ein verlässlicher Indikator für die Effektivität Ihrer Produktion ist und als Grundlage für fundierte Verbesserungsmaßnahmen dient.

Weitere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte unserem Blog-Artikel: "Die 6 häufigsten OEE-Fehler und wie man sie vermeiden kann". 


Tipps zur OEE-Optimierung


Ein optimaler OEE-Wert (Overall Equipment Effectiveness) ist das Ergebnis kontinuierlicher Verbesserungsprozesse und gezielter Maßnahmen zur Steigerung der Produktionsleistung. Um Ihren OEE-Wert effektiv zu optimieren, sollten Sie einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen, der alle drei Komponenten – Verfügbarkeit, Leistung und Qualität – berücksichtigt. Hier sind einige bewährte Strategien, um Ihren OEE-Wert nachhaltig zu verbessern.

  • Reduzieren Sie ungeplante Stillstände

    Ungeplante Stillstände sind einer der größten Feinde eines hohen OEE-Werts. Diese Ausfallzeiten können durch unvorhergesehene Maschinenprobleme, mangelnde Wartung oder unzureichende Schulung der Mitarbeiter verursacht werden.

    Tipp: Implementieren Sie ein präventives Wartungsprogramm, um potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Darüber hinaus sollten regelmäßige Schulungen für das Bedienpersonal angeboten werden, um sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter mit den Maschinen und deren korrektem Betrieb vertraut sind.

  • Optimieren Sie Rüstzeiten

    Rüstzeiten, die zum Wechseln von Werkzeugen, Materialien oder Produktionslinien erforderlich sind, können erheblich zur Reduzierung der Verfügbarkeit und Leistung beitragen.

    Tipp: Wenden Sie SMED (Single-Minute Exchange of Die)-Techniken an, um Rüstzeiten zu verkürzen. Diese Methode konzentriert sich darauf, interne Rüstvorgänge (die während des Maschinenstillstands durchgeführt werden müssen) in externe Rüstvorgänge (die während des Maschinenbetriebs durchgeführt werden können) umzuwandeln und dadurch die Stillstandszeit zu minimieren.

  • Steigern Sie die Produktionsgeschwindigkeit

    Die Geschwindigkeit, mit der Ihre Maschinen produzieren, beeinflusst direkt die Leistungskomponente des OEE-Werts. Eine zu langsame Produktion kann auf ineffiziente Prozesse oder technische Einschränkungen hinweisen.

    Tipp: Analysieren Sie die Produktionsprozesse, um Engpässe zu identifizieren, und implementieren Sie Prozessverbesserungen, die die Produktionsgeschwindigkeit erhöhen, ohne die Produktqualität zu beeinträchtigen. Nutzen Sie Lean-Methoden wie die Wertstromanalyse, um ineffiziente Abläufe zu optimieren.

  • Verbessern Sie die Produktqualität

    Ausschuss und Nacharbeit sind nicht nur kostspielig, sondern wirken sich auch negativ auf den Qualitätsfaktor des OEE-Werts aus.

    Tipp: Setzen Sie auf eine kontinuierliche Qualitätskontrolle und nutzen Sie statistische Prozesskontrollen (SPC), um die Ursachen von Qualitätsproblemen zu identifizieren und zu eliminieren. Eine Verbesserung der Produktionsqualität trägt nicht nur zur Erhöhung des OEE-Werts bei, sondern stärkt auch das Vertrauen Ihrer Kunden in Ihre Produkte.

  • Nutzen Sie Technologie und Automatisierung

    Moderne Technologien und Automatisierungslösungen können die Effizienz Ihrer Produktionsanlagen erheblich steigern.

    Tipp: Investieren Sie in moderne MES-Systeme (Manufacturing Execution Systems), die Echtzeitdaten zur Leistung Ihrer Maschinen liefern. Diese Systeme können dabei helfen, Ausfallzeiten zu minimieren, die Produktionsgeschwindigkeit zu optimieren und die Produktqualität zu überwachen. Die Integration von IoT (Internet of Things)-Lösungen ermöglicht zudem eine vorausschauende Wartung, die potenzielle Probleme erkennt, bevor sie zu Ausfällen führen.

  • Führen Sie regelmäßige OEE-Analysen durch

    Eine einmalige Verbesserung reicht nicht aus, um einen dauerhaft hohen OEE-Wert zu gewährleisten. Es ist wichtig, die OEE-Werte regelmäßig zu analysieren und die Ergebnisse zur kontinuierlichen Verbesserung zu nutzen.

    Tipp: Erstellen Sie ein Dashboard, das die OEE-Daten in Echtzeit anzeigt und regelmäßig Berichte generiert. Diese Berichte sollten detaillierte Informationen über die Ursachen von Ineffizienzen liefern, sodass Sie gezielte Maßnahmen ergreifen können.

Zusammenfassung
Die Optimierung des OEE-Werts erfordert eine systematische Herangehensweise, bei der sowohl technische als auch organisatorische Maßnahmen berücksichtigt werden. Durch die konsequente Reduzierung von Stillständen, die Optimierung von Rüstzeiten, die Steigerung der Produktionsgeschwindigkeit, die Verbesserung der Qualität und den Einsatz moderner Technologien können Sie Ihren OEE-Wert kontinuierlich verbessern und Ihre Produktionsprozesse effizienter gestalten.

In diesem Zusammenhang finden Sie hier weitere nützliche Informationen: Operational Excellence: Erfolgsstrategie für moderne Unternehmen.


Fazit: So erzielen Sie einen guten OEE-Wert

Der OEE-Wert (Overall Equipment Effectiveness) ist ein entscheidender Indikator für die Effizienz Ihrer Produktionsanlagen und ein wichtiger Maßstab zur Identifizierung von Optimierungspotenzialen. Ein guter OEE-Wert spiegelt eine hohe Verfügbarkeit, optimale Leistung und herausragende Qualität wider, was insgesamt zu einer gesteigerten Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit führt. Aber wie können Sie diesen Wert in der Praxis erreichen?

  1. Kontinuierliche Verbesserung als Schlüssel

    Ein zentraler Aspekt zur Erreichung und Aufrechterhaltung eines guten OEE-Werts ist die Philosophie der kontinuierlichen Verbesserung. Dies bedeutet, dass Sie regelmäßig Ihre Produktionsprozesse analysieren, Schwachstellen identifizieren und gezielte Maßnahmen ergreifen, um diese zu beheben. Durch den Einsatz von Lean-Methoden und regelmäßigen Audits können Sie Ineffizienzen frühzeitig erkennen und Ihre Prozesse kontinuierlich optimieren.

  2. Technologische Unterstützung nutzen

    Moderne Technologien, wie MES-Systeme (Manufacturing Execution Systems) und IoT (Internet of Things)-Lösungen, bieten wertvolle Einblicke in Ihre Produktionsprozesse und ermöglichen eine präzisere Überwachung und Steuerung. Durch die Implementierung dieser Technologien können Sie Echtzeitdaten nutzen, um Ihre Entscheidungen zu untermauern und proaktiv auf Veränderungen zu reagieren, bevor sie sich negativ auf Ihren OEE-Wert auswirken.

  3. Mitarbeiter einbinden und schulen

    Ihre Mitarbeiter spielen eine entscheidende Rolle bei der Optimierung des OEE-Werts. Es ist wichtig, sie in den Prozess einzubeziehen und regelmäßig zu schulen, damit sie die Bedeutung des OEE verstehen und wissen, wie sie zu seiner Verbesserung beitragen können. Durch eine Kultur der Zusammenarbeit und des Wissensaustauschs können Sie sicherstellen, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen.

  4. Nachhaltige Qualitätsverbesserung

    Die Qualität der produzierten Einheiten ist ein wesentlicher Bestandteil des OEE-Werts. Indem Sie auf kontinuierliche Qualitätsverbesserung setzen, können Sie Ausschuss und Nacharbeit minimieren. Hierbei helfen statistische Prozesskontrollen (SPC) und andere Qualitätsmanagement-Tools, die Ursachen für Qualitätsprobleme zu identifizieren und zu eliminieren.

  5. Regelmäßige Überprüfung und Anpassung

    Ein guter OEE-Wert ist kein statischer Zustand, sondern das Ergebnis kontinuierlicher Anstrengungen. Führen Sie regelmäßige OEE-Analysen durch, um Ihre Fortschritte zu überwachen und Ihre Strategie entsprechend anzupassen. Diese proaktive Herangehensweise hilft Ihnen, stets auf dem neuesten Stand zu bleiben und Ihre Produktion langfristig zu optimieren.

Zusammenfassung
Ein guter OEE-Wert ist das Ergebnis einer Kombination aus kontinuierlicher Verbesserung, technologischer Unterstützung, Mitarbeiterengagement und einer starken Fokussierung auf Qualität. Indem Sie diese Elemente in Ihre Produktionsstrategie integrieren, können Sie nicht nur Ihren OEE-Wert, sondern auch die Gesamtleistung und Wettbewerbsfähigkeit Ihres Unternehmens nachhaltig steigern. Nutzen Sie die in diesem Artikel beschriebenen Methoden und Tipps, um Ihre Produktionsprozesse effizienter zu gestalten und Ihren Erfolg langfristig zu sichern.

Erfahren sie mehr hierzu auch in unserem Beitrag "Shopfloor Management - Schlüsselelement zur effizienten Produktion". 


Weiterführende Ressourcen zur OEE-Verbesserung

Um Ihren OEE-Wert kontinuierlich zu verbessern und Ihre Produktionsprozesse zu optimieren, ist es wichtig, sich ständig weiterzubilden und auf aktuelle Ressourcen zurückzugreifen. Hier finden Sie eine Auswahl an weiterführenden Ressourcen, die Ihnen tiefere Einblicke und praktische Tools bieten, um Ihre Gesamtanlageneffektivität nachhaltig zu steigern.

Fachbücher und Whitepapers

Fachbücher und Whitepapers bieten umfassende Analysen und praxisorientierte Methoden zur Verbesserung des OEE-Werts. Sie decken ein breites Spektrum an Themen ab, von den Grundlagen der OEE-Berechnung bis hin zu spezifischen Optimierungstechniken für verschiedene Industrien.

  • „Lean Production Simplified“ von Pascal Dennis

    Ein hervorragendes Buch, das die Prinzipien von Lean Manufacturing erklärt und praktische Ansätze zur Reduzierung von Verschwendung und zur Verbesserung der OEE bietet.

  • Whitepaper „Maximizing OEE through Data-Driven Decisions“

    Ein tiefgehendes Whitepaper, das aufzeigt, wie datengetriebene Entscheidungen zur Verbesserung des OEE-Werts beitragen können.

  • Whitepaper "Digitalisierung der Produktion"

    Ein umfassendes Whitepaper, das intelligente Wege aufzeigt, um ohne Investitionskosten in kürzester Zeit mehr Ertrag in Produktion zu erzielen.  


Online-Kurse und Webinare

Online-Kurse und Webinare bieten die Möglichkeit, Ihre Kenntnisse über OEE und Produktionsoptimierung flexibel und praxisnah zu erweitern. Viele dieser Ressourcen werden von führenden Experten auf dem Gebiet der Fertigungsoptimierung angeboten.

  • Kurs „OEE Foundation“ auf Udemy

    Dieser Kurs vermittelt grundlegendes Wissen zur OEE-Berechnung und -Optimierung und richtet sich sowohl an Einsteiger als auch an erfahrene Fachleute.

  • YouTube-Webinare zum Thema OEE

Software und Tools zur OEE-Überwachung

Der Einsatz spezialisierter Software kann Ihnen helfen, den OEE-Wert in Echtzeit zu überwachen und Optimierungspotenziale sofort zu erkennen. Diese Tools bieten detaillierte Analysen und Berichte, die Ihnen dabei helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen.

  • MES-Systeme (Manufacturing Execution Systems)

    MES-Systeme bieten umfassende OEE-Überwachungsfunktionen, die es Ihnen ermöglichen, Produktionsdaten in Echtzeit zu erfassen und auszuwerten.

    Lesen Sie in unserem MES Blog-Artikel, warum Sie auf eine Cloud-native Architektur achten sollten, um schnell, einfach und kosteneffizient ein professionelle OEE-Überwachung zu  implementiern. 

  • OEE-Calculator Apps

    Mobile Apps zur schnellen Berechnung des OEE-Werts, wie z.B. „OEE Calculator“ für iOS und Android, bieten eine einfache Möglichkeit, Ihre Effizienz unterwegs zu überprüfen.

Fachartikel und Blogs

Regelmäßiges Lesen von Fachartikeln und Blogs hält Sie über die neuesten Trends und Best Practices in der Fertigungsoptimierung auf dem Laufenden. Diese Quellen bieten oft praxisnahe Einblicke und Tipps zur sofortigen Anwendung.


 

OEE - weiterführende Informationen

Entdecken Sie nachfolgend unsere ausgewählten Artikel zum Thema OEE und wie es Ihre Produktionsprozesse revolutionieren kann:

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